Evaluation aus Schülersicht

Evaluation aus Schülersicht

Jamir Priesner (Klasse 10b)

Von meiner Unterstufenzeit (1. bis 4. Klasse) bleibt mir in Erinnerung, dass wir oft mit der Klasse in den Wald gegangen sind, um Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele zu spielen. Dabei wurde uns beigebracht, wie man sich im Wald verhält: Wir lernten keinen Müll liegen zu lassen, wegen der Tiere in angemessener Lautstärke zu agieren (es gab einen bewohnten Fuchsbau in der Nähe) und Respekt den Tieren und Pflanzen gegenüber. Außerdem gab es immer wieder kleinere Projekte wie z. B. eine Vogelfütterstation, die wir im Winter auf dem Schulgelände aufgebaut haben haben.

Am Ende der Unterstufe und am Anfang der Mittelstufe (5. bis 8. Klasse) haben wir sehr viel über Pflanzen, insbesondere über Bäume gelernt. Neben den üblichen Daten wie z. B. Vorkommen, Größe, Blütezeit etc. haben wir auch gelernt, die Pflanzen möglichst genau zu zeichnen und sie so auch in der Natur zu erkennen.

In den höheren Klassen wurde das Thema Nachhaltigkeit dann immer mehr in den Unterricht eingeführt, z. B. „die CO2 – Glocke“ in Biologie oder das Thema erneuerbare Energien im Englischunterricht.

In der 7. und 8. Klasse machte meine Klasse zwei Forstpraktika. Das erste war in einem konventionellen Forstbetrieb und das zweite auf einem biologisch-dynamischen Hof im Wendland. Dort nahmen wir an der Umwandlung eines eher monokulturellen Kiefernwaldes in einen Dreistufenwald teil. Hierbei haben wir viel über den Wald und über die Bedeutung von Biodiversität gelernt.

Als unser damaliger Klassenlehrer auf den Wettbewerb „Sei ein Futurist“ von Dm-Markt und UNESCO stieß, haben wir uns entschlossen, daran als Klasse teilzunehmen. Bei dem Wettbewerb ging es um jede Art von Projekten und Aktionen zur Nachhaltigkeit. Wir begannen damit, uns wöchentlich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und arbeiteten dann die vielen verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit aus. Wir waren uns bald einig, dass Bäume zu pflanzen und nachhaltig zu pflegen sehr wichtig ist und außerdem sollten Öffentlichkeitsarbeit und Information auch ein Teil unseres Projektes sein.

So entstand unser Projekt „Pflanz einen Baum – Nimm deine Zukunft in die Hand!“, mit dem wir für Baumpatenschaften geworben haben. Unser Ziel war es nicht nur, Spenden von den Leuten zu sammeln, sondern insbesondere auch mit ihnen zusammen die Bäume zu pflanzen und ihnen die Chance geben, die Bäume auch langfristig zusammen mit unserer Schule zu begleiten und zu pflegen. Der Grundgedanke war, dass man einen ganz anderen Bezug zu einem selbst gepflanzten Baum und dem dazugehörigen Ökosystem entwickelt als das bei einer bloßen Geldspende der Fall sein kann. Für dieses Projekt gewannen wir dann 1000€ bei dem oben erwähnten Wettbewerb.

Am Anfang der 9. Klasse veranstalteten wir dann Infostände in Osnabrück, Bramsche und an unserer Schule. An diesen Infoständen vergaben wir dann gegen Spenden Baumpatenschaften und informierten über unser Projekt. Es wurde auch in der Neuen Osnabrücker Zeitung und den Bramscher Nachrichten darüber berichtet.

Im Dezember 2009 führten wir dann zusammen mit den Baumpaten die Pflanzung der Setzlinge durch.

Damit das Projekt auch weitergeführt wird, wenn unsere Klasse die Schule verlässt, führen wir die unteren Klassen an das Thema heran und besuchen z. B mit unserer Patenklasse (2. Klasse) die Bäume und pflegen sie gemeinsam.

Ich glaube durch das Bildungsprojekt hat das Thema Nachhaltigkeit eine große Bedeutung an unserer Schule erlangt.

Besonders auch durch das Projekt „Pflanz einen Baum – Nimm deine Zukunft in die Hand!“ mit dem ich mich als Projektleiter sehr intensiv beschäftigt habe, ist das Thema Nachhaltigkeit sehr präsent in meinem Leben geworden, so dass ich z. B. mich nicht mehr mit dem Auto von der Bushaltestelle abholen lasse, sehr wenig Fleisch esse. Ich versuche, nur Second-Hand- oder Fairtrade-Kleidung zu kaufen und außerdem meine Mutter dazu zu bewegen, regionale und am besten biologisch erzeugte Nahrungsmittel zu kaufen.

Jonas Neumeister (Klasse 10a)

Nachhaltigkeit erfahren während der Schullaufbahn

Während unserer Schulzeit an der FWS Evinghausen, wurden wir von der 1. Klasse an, an die Themen Natur und Nachhaltigkeit heran geführt. In der 1. Klasse verlief dies noch durch spielerische Art, in den Wald gehen und dort kleine Spiele zu spielen, welche einem die Natur nahebringen sollten und bei denen man vor allen die Umwelt wahrnimmt. Später gab es auch mal ein Wochenende, bei dem wir mit der Klasse in Tippies im Freien eine Nacht verbrachten. Die Natur war immer ein Thema und wurde auch in der Freizeit als Möglichkeit zum Spielen gesehen. Nach dem wir in der 7. Klasse ein Forstbaupraktikum erfolgreich absolviert hatten, begannen wir, vorerst für einen Wettbewerb, ein Projekt zu starten. Bei diesem Projekt brachten wir durch Spiele den jüngeren Schülern unserer Schule die Natur näher und versuchten so auch Nachhaltigkeit zu vermitteln.

In der 8. Klasse, zu deren Ende man sich von seinen Klassenlehrern trennt, nahmen wir als Klasse über ein Projekt der Sporthochschule Köln zum THema Nachhaltigkeit an einer Fahrt teil. Diese fand in einem Olympiastützpunkt im Schwarzwald, in einem Naturschutzgebiet statt. Im Mittelpunkt stand das "Das Dreieck der Nachhaltigkeit", welches aus Ökonomie, Ökologie und Sozialität besteht und besagt, dass „wenn man Sport betreibt, man auf die Natur achten, die Wirtschaft unterstützen und dennoch Spaß haben soll“. Alle drei Punkte sollten gleichermaßen beteiligt sein.

Während des Projektes betrieben wir Sport, auf dem "Back-Country-Ski". Ein besondere Art von Skiern, eine Mischung aus Langlauf und Abfahrtsskiern, welche einem ermöglicht, dass man auch bergauf fahren kann!

Für mich persönlich waren diese Jahre sehr prägend und besonders positiv einzuordnen, da das Thema nicht mit purem Ernst und Theorie vertieft wurde, sondern immer etwas Freude und Praxis vorhanden war.

Jonas Neumeister

© 2012 Freie Waldorfschule Evinghausen